Was ist ein Favicon?
Wenn du schon mal eine Website im Browser geöffnet hast (und das hast du ganz bestimmt), ist dir sicher dieses kleine Symbol in der Tab-Leiste aufgefallen. Die Definition eines Favicons: Es handelt sich um ein kleines Symbol, das in Registerkarten, dem Titel der Webseite oder Favoriten im Browser angezeigt wird. Oft ist es das Logo oder eine vereinfachte Grafik, die zur Seite gehört. Dieses winzige Bild nennt man Favicon – eine Mischung aus „Favorite“ und „Icon“.
Auch wenn es kaum mehr als ein paar Pixel groß ist, steckt dahinter ein ziemlich bedeutender Bestandteil deiner Website. Warum? Weil es im digitalen Alltag eine der ersten und dauerhaftesten Berührungspunkte zwischen deiner Marke und dem Nutzer ist. Favicons spielen eine wichtige Rolle für Besucher, da sie in verschiedenen Webbrowsern wie Chrome, Firefox oder Safari angezeigt werden und wichtig für die Nutzererfahrung und Navigation sind. Schnell geht es jedoch nebst all den anderen Aufgaben beim Erstellen einer Website vergessen. In unserem Blog-Artikel „Website-Check: Diese 10 Dinge darfst du nicht vergessen“, findest du eine Checkliste, damit du das Favicon auch garantiert nicht vergisst.
Ein Blick zurück: Die Geschichte des Favicons
Die Idee des Favicons reicht bis in die frühen Tage des Internets zurück. Ursprünglich wurde das Favicon im Jahr 1999 mit dem Internet Explorer 5 von Microsoft eingeführt. Damals diente es hauptsächlich dazu, Webseiten in den „Favoriten“ des Browsers besser visuell zu unterscheiden – daher auch der Name „Favorite Icon“.
Zu Beginn war das Format stark eingeschränkt: Nur das .ico-Format mit einer Größe von 16 × 16 Pixeln wurde unterstützt. Webseiten ohne Favicon erzeugten beim Speichern ein leeres Platzhalter-Symbol. Der damalige Stand der Technik erlaubte wenig, während heute zahlreiche andere Formate wie PNG-Dateien und verschiedene Größen für unterschiedliche Geräte und Browser unterstützt werden.
Ein Favicon konnte ursprünglich nur durch das Platzieren einer Datei im Hauptverzeichnis und die Einbindung im HTML-Code erstellt werden, was mit einigem Aufwand verbunden war. Mittlerweile gibt es unter anderem viele andere Methoden, wie etwa Online-Favicon-Generatoren, die die Erstellung deutlich vereinfachen.
Einige findige Webentwickler entdeckten schnell, dass ein individuelles Favicon die Wahrnehmung ihrer Seite verbessern konnte. Mit der Zeit entwickelten sich sowohl die Browser als auch die Anforderungen weiter. Heute gehört ein gut gestaltetes Favicon ganz selbstverständlich zur Grundausstattung jeder professionellen Website.
Warum ist das Favicon so wichtig?
Das Favicon ist weit mehr als eine visuelle Spielerei. Es erfüllt gleich mehrere zentrale Funktionen:
1. Besserer Überblick im Browser
Viele von uns surfen mit Dutzenden Tabs gleichzeitig. Ohne Favicon wären alle Seiten in der Browserleiste nur durch Text unterscheidbar – und das ist nicht besonders nutzerfreundlich. Favicons erscheinen in den Registerkarten, wodurch die Navigation erleichtert und die Wiedererkennung deiner Seite verbessert wird. Mit Favicon wird’s übersichtlicher. Ein kurzer Blick reicht, und man findet deine Seite sofort wieder.
2. Mehr Professionalität
Eine Website ohne Favicon wirkt unvollständig – oder im schlimmsten Fall unseriös. Auch wenn der Rest der Seite professionell gestaltet ist, macht ein fehlendes Icon in der Tab-Leiste einen schlechteren Eindruck. Es ist ein kleines Detail, das eine große Wirkung auf den Gesamteindruck hat.
3. Besseres Erscheinungsbild in Suchmaschinen und Lesezeichen
Auch in Suchergebnissen und in der Favoritenliste deines Browsers wird oft das Favicon angezeigt. Als Favoriten-Symbol erscheint es neben dem Eintrag in der Lesezeichenliste und neben dem Titel der Webseite in Suchmaschinen. Dies trägt zur Suchmaschinenoptimierung bei, da ein stimmiges, auffälliges Symbol schneller ins Auge fällt und die Klickrate (CTR) sowie den Wiedererkennungswert der Seite positiv beeinflussen kann.
4. Wiedererkennung deiner Marke
Das menschliche Gehirn verarbeitet Bilder schneller als Text. Ein gut erkennbares Favicon bleibt im Gedächtnis – besonders, wenn es dein Logo oder ein bekanntes Symbol deiner Marke zeigt. Nutzer, die deine Seite schon einmal besucht haben, erkennen sie im Tab-Dschungel sofort wieder.
Ein durchdachtes Branding und der gezielte Einsatz von Buchstaben im Favicon-Design erhöhen den Wiedererkennungswert und stärken die visuelle Identität deiner Website.
Technische Fakten: So sieht ein Favicon aus
Ein Favicon ist in der Regel ein kleines, quadratisches Bild. Die häufigsten Formate und Größen:
- 16 × 16 oder 32 × 32 Pixel sind die Standardgrößen für die Anzeige im Browser. Wobei 16 × 16 px von Google nicht ausgegeben wird und daher nicht empfehlenswert ist. Seit 2024 empfiehlt Google eine Mindestgröße von 48 × 48 px. Diese wird auch auf Apps auf Android-Bildschirmen verwendet.
- Dateiformate: .ico (klassisch), aber auch .png, .jpg oder .svg werden unterstützt. PNG-Dateien und das PNG-Format sind besonders beliebt, da sie Transparenz unterstützen und eine gute Bildqualität bei kleiner Dateigröße bieten, allerdings kann es bei älteren Browsern wie dem Internet Explorer zu Kompatibilitätsproblemen kommen.
- Platzierung: In den meisten Fällen wird das Favicon im < head>-Bereich deiner Website eingebunden.
Um eine optimale Darstellung auf allen Geräten und Browsern zu gewährleisten, sollten Favicons in verschiedenen Größen und Formaten bereitgestellt werden. Viele Favicon-Generatoren erstellen eine Sammlung von Favicons in unterschiedlichen Formaten und Größen, um eine maximale Kompatibilität zu gewährleisten.
Für mobile Geräte sind spezielle Icons wie Apple Icons und diverse Touch Icons wichtig, da sie auf der Startseite oder dem Home-Screen verschiedener Geräte angezeigt werden und so die Nutzererfahrung sowie die Wiedererkennung der Website verbessern.
Tipps für ein gelungenes Favicon
Ein gutes Favicon zu gestalten, ist gar nicht so einfach, denn der Platz ist extrem begrenzt. Hier ein paar Tipps, damit dein kleines Symbol die richtige Wirkung erzielt:
- Weniger ist mehr: Vermeide zu viele Details, sie gehen bei der geringen Darstellungsgrösse verloren.
- Kontraste nutzen: Dein Favicon sollte sich auch bei Dunkelmodus oder verschiedenen Hintergrundfarben gut abheben. Teste es daher am besten auf verschieden farbigen Hintergründen.
- Markenidentität: Nimm den ersten Buchstaben des Firmennamens oder Initialen.
- Klares Design und passende Grössen: Achte auf ein einfaches, wiedererkennbares Design und erstelle dein Favicon in mehreren Grössen – je nachdem welche Möglichkeiten das CMS deiner Website dir gibt – damit es auf allen Geräten, Browsern und Betriebssystemen optimal dargestellt wird.
- Teste auf verschiedenen Geräten: Prüfe, wie dein Favicon auf Desktop, Tablet und Smartphone sowie verschiedenen Browsern aussieht.
Beispiel: Ein gelungenes Favicon-Design ist etwa ein schlichtes, kontrastreiches Symbol, das sowohl im Browser-Tab als auch auf dem Startbildschirm eines Smartphones klar erkennbar bleibt.
Wie kannst du ein Favicon erstellen?
Du musst kein Grafikprofi sein, um ein gutes Favicon zu gestalten. Die Erstellung eines Favicons erfolgt mit geringem Aufwand, da es ohnehin eher einfach gehalten werden sollte.
Natürlich kannst du einfach eine Grafik-Software benutzen, wenn du eine besitzt. Grundsätzlich lässt sich auch bereits in Word ein rudimentäres Favicon basteln und dann ggf. online noch konvertieren. Wenn das für dich nicht infrage kommt, gibt es zahlreiche Favicon-Generatoren und andere Online-Tools, mit denen du schnell und unkompliziert ein Favicon erstellen, bearbeiten oder konvertieren kannst.
Hier ein paar beliebte Favicon-Generatoren:
Favicon.io
Ein simples Tool, mit dem ein Favicon aus Text, Emojis oder hochgeladenen Bildern generiert werden kann. Du kannst Farben und Schriftarten anpassen und dein Favicon direkt als .ico und PNG in verschiedenen Größen herunterladen. Perfekt für den schnellen Start.
Real Favicon Generator
Wenn du es professionell angehen willst, ist RealFaviconGenerator eine gute Wahl. Dieses Tool erstellt nicht nur ein einfaches Icon, sondern generiert alle benötigten Formate und Meta-Tags für verschiedenste Plattformen. Du lädst dein Bild hoch oder generierst auf der Seite direkt ein eigenes Logo und bekommst am Ende ein Komplettpaket inklusive Code-Snippets zur Integration auf deiner Website.
Canva
Canva kennst du vielleicht schon für Social Media oder andere Layout-Erstellungen. Aber auch Favicons lassen sich dort bestens gestalten. Einfach eine quadratische Designfläche anlegen, dein Logo oder Symbol platzieren, Farben anpassen – und fertig. Du kannst das Ergebnis als PNG exportieren und mit einem Converter in .ico oder ein anderes Format umwandeln.
Fazit: Klein, aber oho
Ein Favicon scheint vielleicht nur ein winziges Detail zu sein – aber eines mit großem Effekt. Es unterstützt deine Markenbildung, verbessert die Benutzerfreundlichkeit und sorgt für einen professionellen Auftritt. Und das Beste: Es ist schnell und kostenlos erstellt. Wenn du also gerade deine Website gestaltest oder überarbeitest: Vergiss das Favicon nicht. Denn manchmal sind es genau diese kleinen Elemente, die den entscheidenden Unterschied machen.